Panamericana Reiseblog Januar 2023: ES GEHT LOS!
Nach inzwischen schon ganzen drei Monaten on the road und Vollzeit im Van lebend, ging es nun endlich richtig los! Wir hatten ihn tatsächlich erreicht, den eigentlichen Startpunkt unserer Reise: Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt!
Nach einem wundervollen Weihnachtsfest und einer unvergesslichen Silvesternacht waren wir total heiß auf alles, was vor uns lag!
Unser Abenteuer Panamericana begann mit einem klaren Ziel: Ab jetzt geht es immer in Richtung Norden, bis wir hoffentlich iiirgendwann in Alaska ankommen! Unsere Reise startete mit einem Besuch bei der bezaubernden Laguna Esmeralda, einem malerischen Gletschersee, der sich noch ganz in der Nähe von Ushuaia befindet.
Aber vorher mussten erst einmal einige organisatorische Dinge erledigt werden, wie z.B. Wäsche waschen, Einkaufen und Knuts erster Service auf dieser Reise stand ebenfalls an. Da wir mit der von uns gewählten Werkstatt sehr gute Erfahrungen gemacht haben, hier der Link zur Werkstatt: Autotécnica Servicios.
Beim Parkplatz des Wanderwegs zur Laguna Esmeralda angekommen, warteten wir auf unsere Verabredung: Joana und Andres von @solnaciente1327, die wir vor ein paar Wochen beim Fußball WM Finale an einer Tankstelle kennengelernt hatten, wollten hier mit uns gerne auf Wanderschaft gehen. Mit ein bisschen Verspätung kamen sie dann auch und die Freude des Wiedersehens war auf beiden Seiten groß.
Gemeinsam wanderten wir durch die einzigartige Natur Patagoniens. Der Wanderweg zur Laguna Esmeralda führte uns durch dichte Wälder und über weite Moorlandschaften. Als wir schließlich den See erreichten, wurden wir von einem wahnsinnig schönen Anblick belohnt: das kristallklare, türkisfarbene Wasser der Laguna Esmeralda vor der Kulisse schneebedeckter Berge. Wir genossen die friedliche Atmosphäre und die beeindruckenden Farben der Landschaft in vollen Zügen.
Nach einem schönen gemeinsamen Tag verabschiedeten wir uns von Joana und Andres und fuhren weiter zum großen See Lago Fagnano, wo wir ein paar Nächte verbrachten und arbeiteten.
Dann stand die erneute Einreise nach Chile auf dem Programm. Der Wechsel zwischen Argentinien und Chile wird uns in den nächsten Wochen wohl noch öfter beschäftigen. Dieses Mal läuft aber schonmal wieder alles glatt.
Wir übernachteten erneut an der Touristeninformation in Cerro Sombrero, einem kleinen Ort auf der chilenischen Seite von Feuerland. Denn diese Touristeninformation bot uns - wie schon auf dem Hinweg - sogar eine kostenlose heiße Dusche, ein Luxus, den wir natürlich gerne in Anspruch nahmen, bevor es weiterging.
Der darauffolgende lange Fahr- und Organisationstag führte uns schließlich nach Puerto Natales, einer kleinen Stadt, die als Tor zu den beeindruckenden Nationalparks der Region dient.
Unser Plan war es, dort SIM-Karten zu kaufen (damit wir auch hier in Chile wieder Internetempfang haben), eine leckere Pizza zu genießen (sehr zu empfehlen: Pizzeria Napoli), einzukaufen und eigentlich auch irgendwo hier zu übernachten. Doch unsere neu gewonnenen Schweizer Freunde aus der Silvesternacht waren schon fast in greifbarer Nähe. Also fuhren wir bis spät am Abend (gut, dass es hier erst zu 23:00 Uhr dunkel wird) und erreichten schließlich unseren angepeilten Stellplatz am Río Serrano, sowie eben unsere neuen lieben Schweizer Freunde (@ontourwithbetty, @roadfox_ & @notesfromavan).
Am nächsten Morgen staunten wir nicht schlecht über die atemberaubende Aussicht und die beeindruckende Landschaft. Dieser Ort war definitiv unser bisher schönster Stellplatz!
Wir verbrachten ein paar wunderschöne Tage hier am Río Serrano und genossen Dank unseres Freundes Juval sogar frisch gefangenen Lachs direkt aus dem Fluss. Dieses Feeling hätten wir frühestens irgendwo in Kanada oder Alaska erwartet, aber Patagonien belehrte uns eines Besseren.
Danke für diese wahnsinnig tolle Zeit!
Nach ein paar Tagen puren Vanlife-Genusses machten wir uns früh morgens um 5:00 Uhr auf den Weg zum Torres del Paine Nationalpark, einem der bekanntesten und meistbesuchten Nationalparks Chiles… und dem des Bergpanoramas, welches wir schon die ganze Zeit über von unserem Stellplatz aus bewunderten.
Unser Plan war es, vor 6:00 Uhr am Eingang zu sein, um die Eintrittsgebühr zu sparen… und tatsächlich war niemand da, um zu kontrollieren. Das frühe Aufstehen lohnte sich aber nicht nur wegen des freien Eintritts, sondern auch wegen des absolut traumhaften Lichts beim Hereinfahren.
Der Torres del Paine Nationalpark beeindruckt mit seiner spektakulären Landschaft, die von schroffen Berggipfeln, tiefblauen Seen und weiten Ebenen geprägt ist. Der Nationalpark, der 1959 gegründet wurde und 1978 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde, ist bekannt für seine Vielfalt an Flora und Fauna. Pumas, Guanacos, Andenkondore und viele weitere Tierarten sind hier beheimatet.
Wir verbrachten wundervolle Tage im Park und unternahmen insgesamt vier Wanderungen in drei Tagen. Eine dieser Wanderungen führte uns zu den berühmten Torres, den drei markanten Granittürmen, die dem Park seinen Namen geben. Diese Wanderung war über 20 Kilometer lang und hatte es wirklich in sich, aber die Anstrengungen lohnten sich voll und ganz. Die Natur im Torres del Paine ist wie gemalt, und oft konnten wir kaum glauben, dass das, was wir sahen, tatsächlich real war. Die Farben und Formen der Landschaft waren einfach unglaublich.
Doch eine Sorge begleitete uns: Unser treuer Van, Käpt’n Knut, machte Probleme. Die Motorleuchte leuchtete immer häufiger auf, besonders beim Bergauffahren und Knut schaltete in den Notlauf. Einmal schafften wir es fast nicht über einen Hügel… nur durch mehrfaches Aus- und Anschalten und mit viel Schwung kamen wir weiter.
Dieses Problem, welches wir erstmalig bereits in Paraguay hatten, mussten wir langsam dringend lösen, doch zunächst genossen wir die Schönheit des Nationalparks und machten ein paar tolle Fotos von unserem Zuhause auf Rädern, bevor es zurück zum altbekannten Stellplatz am Río Serrano ging.
Dort angekommen nutzten wir die Gelegenheit, uns von den anstrengenden Wanderungen zu erholen. Die Ruhe und die beeindruckende Natur halfen uns, neue Energie zu tanken.
Unser nächstes Ziel war El Calafate in Argentinien, eine charmante Stadt, die als Tor zum berühmten Perito Moreno Gletscher dient. El Calafate liegt am südlichen Ufer des Lago Argentino und ist bekannt für seine leckeren Empanadas und seine gemütliche Atmosphäre.
Hier trafen wir einige alte Reisefreunde wieder, mit denen wir gemeinsam kochten und die lokale Küche genossen. Doch der Höhepunkt unseres Aufenthalts in El Calafate war der Besuch des Perito Moreno Gletschers, einer der wenigen noch stabilen Gletscher weltweit… so sagt man und dachten wir während unserer Zeit hier ebenfalls noch.
Tatsächlich gibt es inzwischen jedoch neuere Hinweise darauf, dass auch der Perito Moreno Gletscher Anzeichen von Rückgang zeigt. Obwohl er lange Zeit als stabil galt und sich teilweise sogar ausdehnte, haben jüngste Studien und Beobachtungen leichte Rückgänge und Veränderungen in seiner Eismasse festgestellt. Diese Veränderungen sind Teil eines größeren Trends, bei dem viele Gletscher weltweit aufgrund von steigenden Temperaturen und Klimaveränderungen schrumpfen. Die Situation des Perito Moreno Gletschers wird weiterhin genau beobachtet, um die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen.
Seit wir die Panamericana fahren wollten, stand dieser Gletscher jedenfalls ganz oben auf unserer Bucketlist und er enttäuschte nicht!
Der Perito Moreno Gletscher ist ein atemberaubender Anblick: Eine gewaltige, blau schimmernde Eisfläche, die sich über 30 Kilometer bis hoch in die Berglandschaft im Hinterland erstreckt.
Wir verbrachten ganze vier Stunden damit, den Gletscher zu beobachten, und hatten das Glück, das sogenannte „Kalben“ mitzuerleben – ein beeindruckendes Naturschauspiel, bei dem große Eisbrocken mit lautem Getöse ins Wasser stürzen. Definitiv ein weiteres Highlight auf dieser wahnsinnig schönen Reise, für die wir schon jetzt einfach unendlich dankbar sind.
… und die wirklich täglich neue Überraschungen und Herausforderungen für uns bereithält! Patagonien hat uns mit seiner wilden Schönheit und seiner vielfältigen Natur auf jeden Fall schon jetzt unglaublich tief beeindruckt und wir können es kaum erwarten zu sehen, was der weitere Weg in Richtung Norden noch alles für uns bereithält.
Zum Abschluss haben wir hier noch zwei Artikel, die dich besonders interessieren könnten:
Wie gehen Grenzübergänge in Südamerika?
Unsere liebsten Sehenswürdigkeiten in Argentinien
Und nicht zu vergessen, hier eine Link-Liste zu all unseren YouTube-Videos aus Januar 2023:
Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Anschauen und freuen uns schon, wenn du auch beim nächsten Blogartikel wieder vorbeischaust!
Deine Merle, Max & Käpt‘n Knut <3